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Chrome OS Flex

Ich würde zwar nienich auf die Idee kommen, ein Betriebssystem zu nutzen, das von ‘nem Spionageunternehmen wie Google kommt, aber testen kann man es ja mal 🙂

Da es nicht als Iso sondern als bin-Datei runterzuladen ist, ist es nicht immer ganz einfach, davon ‘nen bootfähigen USB-Stick zu bauen.

Unter Windows soll es wohl mit Rufus gehen, unter Linux geht’s mit etcher (kann man sich im Internet als Paket runterladen).

Nach dem Booten meldet er sich erst mal mit ‘nem Anmeldefenster, in dem man die Sprache einstellen kann.

Ich entscheide mich dafür, es erst mal nur auszuprobieren und nicht gleich zu installieren. Parallel zu ‘nem anderen Betriebssystem zu installieren, ist scheinbar nicht möglich.

Hier entscheide ich mich mal eben für private Zwecke.

Super – ich kann mein schon vorhandenes Google-Konto nutzen, also damit Google zum Beispiel die Daten von meinem Handy super mit denen vom PC verknüpfen kann. Das Ganze dank Handynummer absolut personalisiert 🙂

Für die Anmeldung will er dann auch gleich mal ‘ne Mail-Adresse oder ‘ne Handy-Nummer haben.

(Pffft wer macht sowas ? Keiner, der auch Linux nutzen kann, auch wenn Chrome OS eigentlich Linux ist 🙂 )

Also mal eben neues Fake-Konto unter „weitere Optionen“ einrichten.

Name, Geburtsdatum – natürlich Fake; Hauptsache älter als 18 🙂

Fake-Mail und Passwort notiert. (keine Ahnung wie viele Fake-Konten ich in der Zwischenzeit dort habe; und sicherlich niemals die Mail-Adresse abgefragt )

Und wieder versucht er, ‘ne Handy-Nummer abzugreifen, netterweise kann man es überspringen 🙂

Nun kommt erst mal die ganze Werbearie, die ich ablehnen muss, zumindest geben sie schon mal vor der Installation zu, dass sie nur geil auf meine Daten sind 🙂

Ein Betriebssystem, bei dem ich mich entscheiden muss, ob ich personalisierte oder allgemeine Werbung eingeblendet haben möchte, wollte ich schon immer haben, deswegen (unter anderem) hab ich ja MS den Rücken gekehrt 🙂

Lesezeichen, Passwörter, Browserverlauf – alles wird im Google-Konto gespeichert, wenn mir meine wichtigsten Daten, wie Passwörter so egal sind, dass ich die irgendwo in ‘ner Cloud ablege, die nicht das erste Mal gehackt würde, dann bin ich echt selbst schuld, wenn ich so ‘nen Betriebssystem nutze.

Nun fragt er mich schon mal, wofür ich den Rechner benutzen möchte ……

Das geht den gelinde gesagt nen sch… an, wird übersprungen 🙂

OK, nachdem ich dann mit meinen Daten (auch wenns alles Fake-Angaben waren) hausieren gegangen bin, habe ich den Anmeldekram geschafft und kann es testen.

Erster Eindruck: Schaut aus wie 100 andere Distributionen mit extrem wenig vorinstallierter Software.

Das was vorinstalliert ist, ist Google-Kram.

Natürlich muss Gemini, die Google KI, mit dabei sein. Klar, mit der unterhalte ich mich personalisiert und wird alles mit meinem Konto verknüpft.

Toll, da gibt’s auch ein Programm, das nennt sich NotebookLM – ein KI-unterstütztes Such-Tool. Wie geil ist das denn, ich trainiere Googles KI komplett gratis 🙂 und das Ganze dann auch noch mit meinem Google-Konto verknüpft, also alles, wonach ich suche oder sonst wie eingebe, bis in alle Ewigkeit mit meinem Konto verknüpft, damit ich zielgerichtet mit Werbung zugeschmissen werden kann.

Wenn ich auch noch so doof war, meine Handy-Nummer einzugeben, wird das dann kurzerhand mit meinem Handy-Konto verknüpft und ich bin jeden Tag 2 Stunden beschäftigt, irgendwelche sch… Werbung wegzuklicken, die ich eh nicht haben will.

Dann gibts noch den Chrome-Web-Store, über den man sich viele tolle Sachen installieren kann, die aber nur online funktionieren und im Web-Browser.

Selbst Libre Office gibt es nur in ‘ner Online-Version.

Sprich: egal, was man schreibt, es wird online abgespeichert.

Fazit:

Chrome OS basiert zwar auf Linux, ist aber keines.

Wenn man sich privat komplett vor dem Betriebssystem-Anbieter nackig machen möchte, jedes geschriebene Dokument und alles, was man an seinem Rechner macht, zentral und personalisiert online gespeichert haben möchte, dann ist Chrome OS absolut perfekt.

Und natürlich immer schick Werbung im Browser, auch wenn man ‘nen Text schreiben will 🙂

Wer aber meint, Privat heißt privat, weil es privat ist, der sollte die Finger von diesem Betriebssystem lassen.

Wer sich ‘nen Rechner mit Chrome OS kauft, hat’s einfach nicht besser verdient 🙂