Anatomie und Physiologie
Unser Herz pumpt jeden Tag etwa 7000 Liter Blut durch den Körper.
Um dies zu schaffen benötigt es eine autonome Steuerung und eine spezielle Muskulatur.
Aufbau des Herzens
Es ist ein Hohlorgan, bestehend aus 2 Kammern (Ventrikel), 2 Vorhöfen (Atrien)Diese wiederum versorgen den großen und den kleinen Blutkreislauf. Körperkreislauf (linkes Herz) und Lungenkreislauf (Rechtes Herz).
Vier Herzklappen trennen Vorhof und Kammer voneinander, bzw die Aorta und die Pulmonalarterie vom Herzen.
Die Herzklappen haben die Funktion eines Ventils, sie verhindern das Blut in die Falsche Richtung, oder im Falschen Moment fließen kann.
Das Herz besteht zum größten Teil aus Muskelgewebe, welches in der Muskellehre eine Sonderrolle einnimmt. Der Herzmuskel (Myokard) hat die Eigenschaften von der Quergenstreifenten, so wie von der längsgestreiften Muskulatur, was ihm viel Kraft aber auch eine sehr große Ausdauer verleiht.
Zwischen das Linke und das rechte Herz wird durch eine bindegewebigen Trennschicht voneinander getrennt, dem Septum.
Innen ist das Herz mit einer Hautschicht überzogen, dem Endokard und außen wird es vom Epikard umgeben, ebenso wird das Herz von einer relativ festen Kapsel umschlossen, dem Perikard.
Den oberen Bereich des Herzens, mit den einmündenden Blutgefäßen bezeichnet man als Herzbasis (Basis cordis).
Die beiden Koronararterien, die den Herzmuskel mit Blut versorgen entspringen direkt hinter der Aortenklappe und umgeben den Muskel kranzförmig. Es sind die Arteria coronaria sinistra und dextra.
Erregungsbildung und Leitungssystem
Der primäre Schrittmacher des Herzens ist der Sinusknoten, er befindet sich im rechten Vorhof.
Der Impuls des Sinusknotens breitet sich erst über die Vorhöfe aus und führt zur Kontraktion des Muskels. Die Vorhöfe können bis zu 15% der Herzleistung ausmachen.
Die Überleitung von den Vorhöfen zu den Herzkammern erfolgt über den AV Knoten, dieser befindet sich ebenfalls im rechten Vorhof, er verzögert die Reizweiterleitung um 60-120 ms.
Die Weiterleitung der Impulse geschieht über definierte Bahnen spezialisierter Herzmuskelzellen: His-Bündel, Tawara-Schenkel und Purkinje-Fasern.
Auch wenn das Herz eine autonome Steuerung hat, so unterliegt es dennoch einer äußern Beeinflussung.
Durch die Stimulation des Sympathikus werden die Herzfrequenz und die Herzkraft gesteigert, durch Stimulation des Parasympathikus sinkt die Herzfrequenz über eine Abnahme der Schrittmacherfrequenz im Sinusknoten.
Störungen des Reizleitungssystems
Der Sinusknoten kann eine extrem hohe Frequenz produzieren, so das es zum Vorhofflimmern oder Flattern kommt.
Der AV Knoten kann blockieren, was zu einer Verzögerung der Reizweiterleitung führt, bis hin zur Blockade.
In den Tavaraschenkeln kann es zu einer blockade kommen, einem sogenannten Schenkelblock, ebenso kann es zu zusätzlichen Herzschlägen kommen, den ventrikulären Extrasystolen.
Pulsfrequenzen die im Herzen produziert werden können
Der Sinusknoten als Primärer Schrittmacher produziert eine Pulsfrequenz in ruhe von 60-80 BPM, in extremsten Belastungssituationen sind kurzfristig Frequenzen bis 200 BMP möglich, auch wenn das Herz bei dieser Frequenz nicht mehr effektiv arbeiten kann.
Fällt der Sinusknoten aus kann der AV Knoten die Steuerung des Herzens übernehmen, mit einer Frequenz bis zu 40-50 BPM.
Fällt auch dieser aus, so können die Purkinje Fasern eine Frequenz von 30-40 BPM aufrecht halten.
Wenn auch diese ausfallen, kann das Hisbündel eine Frequenz von 20-30 Schlägen aufrecht erhalten.
Hämodynamik Definition
Ziel ist die ausreichende Sauerstoffversorgung des Organismus, Peripherie warm und rosig, Diurese ausreichend, keine Laktat-Anstieg keine sonstigen Hinweise auf eine Minderdurchblutung ( Minderperfusion ) von Organen.
Lacktat entsteht bei Muskelarbeit ohne ausreichend Sauerstoff, als Abfallprodukt.
Werte die die Herzleistung beeinflussen :
Intropie
Als Inotropie bezeichnet man die Beeinflussung der Kontraktionskraft des Herzens. Positive Inotropie bedeutet, dass die maximale Kraft des Herzmuskels und auch die Druckanstiegsgeschwindigkeit während der Anspannungsphase des Ventrikels gesteigert wird. Negative Inotropie bedeutet eine Verringerung der Kontraktionskraft, in Kombination mit der Vorlast und der Nachlast ergibt sich so der Blutdruck.
Frequenz Normwerte :
Neugeborene 120-140/min
Säuglinge 130/min
Kinder 100-110/min
Jugendliche 80-100/min
Erwachsene 60-80/min
Senioren 90/min
Vorlast
Die Vorlast wird durch den venösen Rückfluss des Blutes zum Herzen und den zentralen Venendruck beeinflusst.
Nachlast
Als Nachlast werden die Kräfte bezeichnet, die dem Blutauswurf aus den Ventrikeln in das Blutgefäßsystem des Körpers hinein entgegenwirken.
Hämodynamik, Wirkung von Medikamenten und medikamentöse Therapie
Wie wirken Betablocker ?
Sie blockieren die Beta-Rezeptoren und verändern so die Katecholamin-Wirkung (Adrenalin / Noradrenalin).
Sie haben somit eine komplexe Blutdruck senkende (anti-hypertensive) und Herzrhytmus regulierende (anti-arhythmische) Wirkung. Betablocker wirken somit Vasodellettiv (Blutgefäße erweitern sich ), was den Blutdruck senkt. Ebenso senken sie die Pulsfrequenz.
Jedoch ist zu bedenken das Betablocker unter anderem auch eine Wirkung in den Bronchien haben. Adrenalin erweitert die Bronchien und Betablocker verhindern dies, somit sind sie bei Patienten mit Asthma oder einer COPD vorsichtig ein zu setzen.
Wie wirken Calciumantagonisten ?
Sie blockieren den Calciumkanal und vermindern somit den peripheren Gefäßwiderstand. Durch die Blockade des Calciumkanals wirken sie im Herzen inotrop ( Die die Kontraktionskraft des Herzens beeinflussend) batmotrop ( Die Erregbarkeit des Herzens senkend ) und chronotrop (Beeinflussung der Schlagfrequenz). Die endotheliale Funktion wird positiv beeinflusst ( Das Endothel ist eine dünne Schicht aus Endothelzellen, die das Innere (Lumen) von Blutgefässen auskleidet. Es dient als Barriere zum Gewebe, produziert aber z.B. auch Stickstoffmonoxid, welches der Regulation im Herz-Kreislauf-System dient. )
Wirkung von Dioretika ?
In erster Linie volumenreduzierend aber auch vasodilatorisch (Blutgefäße erweiternd) und somit Vorlast senkend.
Wirkung von Alpha Blockern ?
Blockieren peripher oder zentral die Alpharezeptoren, für Katecholamine, wirken somit vasodilatorisch zentral wirksame Substanzen besitzen auch eine sedierende Wirkung.
Wirkung von Reninantagonisten ?
Verhindern die Bildung von aktivem Renin und senken somit die Aktivität des Renin Angiotensin Systems. (Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) ist Teil eines Regelkreises, der den Blutdruck und den Wasser-Elektrolyt-Haushalt reguliert.)
Medikamentöse Therapie bei Hypertonus und Diabetes ?
Calcium Antagonist
ACE Hemmer / AT1 Rezeptorblocker
Medikamentöse Therapie bei Hypertonie und Herzinsuffizienz ?
Beta Blocker
ACE Hemmer / AT1 Rezeptorblocker
Medikamentöse Therapie bei Hypertonus und COPD
Calcium Antagonisten
Diuretika
Therapie bei hypertensiver Krise (Extrem hoher Blutdruck) Oral :
Calciumantagonist oder Nitropräparat. ( Bei der Gabe von Noitrospray ist darauf zu achten das der Patient möglichst liegt oder wenigstens sitzt. Auf keinen Fall im Stehen verabreichen, da es sonst zu einem Kreislaufversagen führen kann )
Subkutan : Clonidin
Intravenös : Urapidil, Nitropräparat, Dihydralazin, Clonidin
Blutdruck unabhängige Wirkung von ACE Hemmer ?
Positiver Effekt auf Lipid und Glucose Stoffwechsel Positive Beeinflussung einer linksventrikulären Dysfunktion. nephroprotektive Wirkung Verminderung der Insulin Resistenz.
Nenne 3 Medikamente für die Akuttherapie und 3 Medikamente für die Dauertherapie bei koronarer Herzkrankheit
Akut : ASS, Heparin, Aggrestat
Dauertherapie : ASS, Clopidogrel, Beta Blocker
Nenne 3 Ursachen für die arterielle Hypertonie und beschreibe die optimalen Blutdruckwerte nach Leitlinien der WHO
Übergewicht
Schilddrüsen Überfunktion
Stress
Renal (Niere)
Schwangerschaft
Fieber
Nach Leitlinie WHO Befriedigend : 139-89 Gut : 129-84 Optimal : 120 – 80
Nenne 3 Arzneimittelgruppen, die zur anti hypertensiven Therapie angewendet werden können
ACE Hemmer
Calciumantagonisten
Beta Blocker
Diuretika
Skizziere die mögliche orale und intravenöse Therapie bei einer hypertensiven Krise
Oral: Calciumantagonisten oder Nitro Präparate
Supkutan : Clonidin
Intravenös : Urapidil, Nitropräparate, Dihydralazin, Clonidin
Nenne die Einteilung der Herzinsuffizienz nach NYHA Klassifikation
1 Beschwerdefreiheit
2 Beschwerden bei starker körperlicher Belastung
3 Beschwerden bei leichter körperlicher Belastung
4 Beschwerden in Ruhe