Symptome, Diagnostik und Therapie des ARDS

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Nenne die klinischen Symptome eines ARDS
Innerhalb weniger Tage nach dem auslösenden Schädigungsereignis treten Tachypnoe und Dyspnoe (Lungenödem) auf. Es liegt charakteristischerweise eine Hypoxämie vor. Die Körpertemperatur kann abfallen (Hypothermie) oder steigen (Hyperthermie oder Fieber).

Das typische klinische Bild umfasst:
Tachypnoe
Dyspnoe
Zyanose
Unruhe
Verwirrtheit

Nenne Komplikationen bei einem ARDS 
Als Komplikation kann durch eine Hypoxie der Organe bedingt ein Multiorganversagen auftreten.
Durch die Lungenschädigung ist mit dem Auftreten einer Pneumonie zu rechnen, welche unter diesen Bedingungen leicht in eine Sepsis münden kann.

Ein ARDS ist zu diagnostizieren bei ?
Nicht kardial bedingtem Lungenödem (Auskultation, Echokardiographie)
massiver Einschränkung der Oxygenierung (Blutgasanalyse)
bilateral auftretenden, meist großflächigen Infiltraten im Röntgen-Thorax oder im CT

Nenne Klinische Differentialdiagnosen zum ARDS
Als klinische Differentialdiagnose kommen vor allem die Lungenembolie, das Linksherzversagen und eine schwer verlaufende Pneumonie in Frage.

Wie kann man eine Herzinsuffizienz mit Linksherzversagen von einem ARDS unterscheiden ? 
Bestimmung des Pulmonalarteriendruckes mit einem Pulmonaliskatheter

Wie therapiert man ein ARDS ?
Die Therapie erfolgt intensivmedizinisch.
Ein ARDS kann innerhalb von wenigen Stunden zur respiratorischen Dekompensation mit Beatmungsbedarf führen. Bauchlagerung Flüssigkeitsmanagement Flüssigkeitsreduktion durch maximale Konzentration der Medikamente und einer Minimalen Flusrate zum Offenhalten der Katheter.
Flüssigkeitsentzug .
Reducktion des interstitiellen Ödems
Reduktion des Extra-vaskulären Lungenwassers
Medikamentöse Therapie
Erregergerechte Antibiotikatherapie
Ein kausaler Therapieansatz steht bis heute nicht zur Verfügung, deshalb sind nur symptomatische Maßnahmen möglich.
Diese haben das Ziel die lebensbedrohlichen Komplikationen des ARDS zu verbessern, allen voran die Hopoxämie.

Nenne Zielgrößen bei der Therapie des ARDS bezogen auf die Beatmung
Frühest mögliche Spontanatmung Reduktion der Tidenvolumina, respektive des Beatmungsdrucks Adäquater und ausreichender PEEP

Der ARDS-Patient entwickelt eine Hyperkapnie wird diese toleriert ? Warum oder warum nicht ?
Sie wird tolleriert, denn zu hohe Beatmungsdrücke können noch gesunde Lungenanteile schädigen und das Krankheitsgeschehen weiter verstärken.

Nenne erweiterte Therapieoptionen bzw. Rescue-Verfahren
Hochfrequenz-Oszillations-Ventilation
NO-Beatmung
Arteriovenöse (pumpenlose) extrakorporale Lungenassistenz (iLA, av-ECLA) und venovenöse (pumpenbetriebe) extrakorporale CO2-Elimination (vv-ECCO2-R)

Venovenöse und venoarterielle extrakorporale Membranoxygenierung (vv- und va-ECMO)
Einsatz als Lungen- (vv-ECMO) oder Herz-Lungenersatz (va-ECMO)

Nenne Indikationen zur ECMO-Therapie
Schwere Hypoxämie (z.B. P/F ? 80 mmHg trotz hohem PEEP ? 15 cmH2O)
Dekompensierte respiratorische Azidose (pH ? 7,2)
Exzessiv hohe inspiratorische Spitzen- oder Plateaudrücke (z.B. > 35-40 cmH2O) unter konventionell lungenprotektiver Beatmung Rechts- und/oder Linksherzversagen (z.B. bei ARDS, Sepsis, Herzinfarkt etc.)

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