Körperpflege im Krankenhaus

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Körperpflege im Krankenhaus

Allgemeines

Zum einen dient sie der persönlichen Hygiene des Patienten und dem Entfernen unangenehmer Gerüche.

Somit fördert das Waschen das persönliche Wohlbefinden des Patienten, der Patientin und ist auch für die Genesung wichtig.

Bei behinderten Patienten, komatösen Patienten und auch bei Patienten mit einem frischen Schlaganfall wird mit dem Waschen auch die Wahrnehmung des eigenen Körpers gefördert, somit kommt dem Waschen hier auch eine therapeutische Wirkung zu.

Bei Patienten mit Demenz ist es auch eine Form der persönlichen Zuwendung, welche den Umgang mit den Patienten vereinfachen kann.

Wenn wir einen Patienten waschen, ist dies ein starker Engriff in seinen / ihren persönlichen Bereich.

Es fordert von uns eine starke Sensibilität, dass wir die Schamgrenzen der Patienten nach Möglichkeit nicht zu sehr verletzen.

Wir halten den Patienten dazu an, möglichst viel selbst zu machen, vor allem das Gesicht und den Intimbereich ( Geschlechtsteile ).

So fördern wir auch die Eigenaktivität des Patienten, was auch wieder eine therapeutische Wirkung hat.

Es ist unsere Aufgabe zu erkennen, was der Patient allein, oder mit Anleitung kann und wo er unbedingt unsere Hilfe braucht, diese Hilfestellung geben wir.

Es ist auch wichtig, welchen kulturellen Hintergrund ein Patient hat, So ist zum Beispiel darauf zu achten, dass möglicherweise eine Frau niemals von einem fremden Mann angefasst werden darf, Oft haben aber Ärzte und Pflegekräfte in solchen Fällen eine Sonderstellung und dürfen ggf. auch eine ältere Frau berühren und waschen. Dies sollte man gegebenenfalls mit den Angehörigen klären.

Allgemeine Regeln bei der Körperpflege der Patienten

Wir haben 4 Möglichkeiten, unsere Patienten bei der Körperpflege zu unterstützen.

Im Bett

An der Bettkante

Am Waschbecken

beim Duschen

Welche der Möglichkeiten wir nutzen, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig.

– Darf der Patient aus dem Bett mobilisiert werden ? ( Im Zweifelsfall beim Arzt nachfragen )

-Kann der Patient aus dem Bett mobilisiert werden ? (Hat er die Kraft und die Möglichkeiten )

-Will der Patient aus dem Bett mobilisiert werden ?

-Bekommt der Patient sedierende Medikamente ? (Sturzrisiko erhöht, ist der Patient desorientiert ? )

-Hat der Patient körperliche oder krankheitsbedingte Einschränkungen ?

-In Extremfällen stellt sich die Frage, ob der Patient überhaupt gewaschen werden darf oder ob es für ihn / sie zu belastend ist.

Waschen im Bett

Vorbereitung

Plastikschürze anziehen

Bei isolierten Patienten passend ankleiden

Patienten Informieren

Fenster und Türen und Gardinen schließen

Im Zweibettzimmer den Vorhang zwischen den Patienten ausziehen.

Möglicherweise vorher die Heizung anstellen, die Raumtemperatur sollte zwischen 20 und 25 Grad sein.

Frische Bettwäsche bereit legen (Bettlaken, Glückstädter, Bettbezug, Kopfkissenbezug)

Benötigte Pflegemittel bereit legen. ( Bei Bedarf saubere Schutzhose ( Windel ) bereit legen.)

Die passenden Waschhandschuhe wählen. ( Normal oder für Multi resistente Keime)

Wenn im Bett vorhanden Patienten endlagern und alle Lagerungsmittel entfernen.

Wenn der Patient nur Hilfestellung bei der Körperpflege benötigt

Auf Wunsch des Patienten Waschlappen in heißem Wasser anwärmen. ( Auf Verbrennungsgefahr achten )

Patient zur Eigenaktivität anhalten, ihm einen Waschlappen geben und zum Beispiel auffordern, sein Gesicht und die Brust zu waschen.

Waschlappen wechseln und auffordern, die Arme zu waschen.

Waschlappen wechseln und auffordern, den Genitalbereich zu waschen.

Meist helfen wir dann bei :

Der Intim-pflege ( Genitalbereich ), der Beine, Rücken so wie Gesäß.

Nach der Intim-pflege Handschuh wechseln.

Waschen des 1. Beines und des Fußes, vom Fußgelenk zum Körper, den Fuß zum Schluss

Waschlappen wechseln

Waschen des 2. Beines und des Fußes, vom Fußgelenk zum Körper, den Fuß zum Schluss

Patient auf die Seite lagern

Den Rücken vom Kopf zum Gesäß waschen,

Bei starker Verunreinigung in der Analfalte so oft Lappen wechseln bis sauber.

Patient ankleiden und betten.

Wenn wir den Patienten komplett im Bett versorgen ( Vorzugsweise zwei Pflegekräfte )

Vorbereitung

Plastikschürze anziehen

Bei isolierten Patienten passend ankleiden

Patienten informieren

Fenster und Türen schließen

Im Zweibettzimmer den Vorhang zwischen den Patienten ausziehen.

Möglicherweise vorher die Heizung anstellen, die Raumtemperatur sollte zwischen 20 und 25 Grad sein.

Frische Bettwäsche bereit legen (Bettlaken, Glückstädter, Bettbezug, Kopfkissenbezug)

Benötigte Pflegemittel bereit legen. ( Bei Bedarf saubere Schutzhose ( Windel ) bereit legen.

Wenn im Bett vorhanden Patienten endlagern und alle Lagerungsmittel entfernen.

Wenn vorhanden verwenden wir die privaten Pflegemittel des Patienten.

Reihenfolge :

Gesicht und Hals ( Die Ohren nicht vergessen 🙂 )

Waschlappen wechseln

Arme von der Hand zur Schulter

Für jeden Arm einen Waschlappen

Oberkörper und Bauch

Waschlappen wechseln

Waschen des / der Beine und der Füße, vom Fußgelenk zum Körper, den Fuß zum Schluß

Für jedes Bein einen Waschlappen

Genitalbereich von vorn nach hinten. ( von oben nach unten )

Waschlappen so lange wechseln bis sauber

Patient auf die Seite lagern

Den Rücken vom Kopf zum Gesäß waschen,

Bei starker Verunreinigung in der Analfalte so oft Lappen wechseln bis sauber.

Patient ankleiden und betten.

Mundpflege

Häufig können Patienten die Mundpflege nicht selbst machen, wegen Bewegungseinschränkungen der Arme, Demenz oder anderen Erkrankungen.

Dann ist es die Aufgabe der Pflegekraft, dies zu übernehmen.

-Der Mund gehört zu den Intimbereichen des Patienten, deswegen muss sein Einverständnis zur Durchführung der Mundpflege eingeholt werden.

-Das Zähne putzen darf vor der Mahlzeit oder ca 30 Minuten danach geschehen, um den Zahnschmelz vor Abrieb zu schützen.

-Die Dauer des Putzens beträgt etwa 3 Minuten

-Besondere Vorsicht ist bei bewusstlosen Patienten oder Patienten mit verminderten Schutzreflexen geboten, damit diese kein Wasser oder keine Zahnpasta aspirieren ( Einatmen )

– Bei Patienten mit blutgerinnungshemmenden Medikamente ( z.B. Aspirin, Plavix (Clopidogrel), Brilique (Ticarelor), Arelix (Piretanid), Fraxiparin (Nadroparin calcium) ) sind die hauseigenen Zahnbürsten zu vermeiden, da diese sehr hart sind und zu Verletzungen führen können.

In diesem Fall haben wir Schaumstoffstäbchen.

-Die Mundhöhle wird inspiziert und möglicherweise vorhandene Speisereste entfernt.

-Zähne putzen

-Nach dem Zähneputzen ein gründliches Spülen des Mundes, wenn dies nicht möglich ist, den

Mund gründlich mit feuchten Schaumstoffstäbchen auswischen.

-Inspektion der Mundhöhle, nach Möglichkeit mit einer Taschenlampe.

-Bei trockenen Lippen Lippenpflege mit Bepanthen Lippensalbe.

Hautbeobachtung

Hautbeobachtung

In vielen Fällen sagt die Haut etwas über unsere Gesundheit, deswegen ist die Hautbeobachtung sehr wichtig, vor allem beim Waschen. Hier sehen wir die gesamte Haut des Patienten.

Wir achten auf :

Die Beschaffenheit der Haut

Die Temperatur

Feuchtigkeitsgehalt

Hautturgor (Spannungszustand der Haut )

Farbe ( blass, gelb, gerötet )

Die gesunde Haut ist weich und feinporig, nimmt man auf dem Handrücken eine Hautfalte hoch, so ist diese nach dem Loslassen sofort wieder glatt.

Die Haut wird in 3 unterschiedliche Typen eingeteilt.

Normal ( Glatt weich, feinporig, keine Unreinheiten, kein fettiger Glanz )

Fette Haut ( Grobporig, fettig glänzend, oft mit Hautunreinheiten )

Trockene Haut ( rau, spröde, leicht rissig oder schuppig )

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