Reanimation

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Reanimation Schritt für Schritt

Die kardiopulmonale Reanimation ( CPR ) soll verhindern das es innerhalb von 3 Minuten zu irreparablen Hirnschäden durch Sauerstoffmangel kommt, deswegen ist es notwendig das diese schnellstmöglich eingeleitet wird.

Durch die Herzdruckmassage zirkuliert der Restsauerstoff im Blut weiterhin durch den Körper und auch Durch das Gehirn, somit ist die Herzdruckmassage an sich erst einmal das wichtigste, jedoch sollte schnellstmöglich auch eine Beatmung erfolgen.

Dies entspricht dem basic life suppord, welcher auch von Laien eingeleitet werden kann.

Die Herzdruckmassage sollte mit 100-120 BPM erfolgen, 3 Finger oberhalb des Solarplexus auf dem Brustbein. Hierbei sollte der Brustkorb 5-7 cm komprimiert werden.

Solange nur ein Ersthelfer vorhanden ist kontinuierliche Kompression des Brustkastens.

Ursachen für einen Kreislaufstillstand :

80% Plötzlicher Herztod durch Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen.

In Deutschland sterben 250 Menschen Täglich durch den plötzlichen Herztod.

Weitere häufige Ursachen sind eine Lungenembolie (Rechtsherzbelastung) oder ein Schlaganfall.

Bei der weiteren Behandlung ist es notwendig zwischen Hyperdynamen und Hypodynamen Kreislaufstillstand zu unterscheiden.

Hyperdynam = Kammerflimmern, elektrisch aktiv und somit defibrilierbar.

Im EKG zeigt sich eine Flimmerwelle mit 300-800 BPM

 

Hypodynam = Asystolie nicht defibrilierbar.

 

Der durch die Basismaßnahmen erzielbare Blutfluss entspricht bestenfalls einem drittel das normalen Blutflusses, ist jedoch ausreichend das Hirn vor bleibenden Schäden zu bewahren.

Merkregel ABC Schema

A temwege frei machen und frei halten

B eatmen

C irculation (Halt Englisch, ABZ währe irgendwie doof 🙂 )

Scheinbar leblose Person wird aufgefunden

– Ansprechen an der Schulter Schütteln

– Keine Reaktion, Alarm klingeln Hilfe herbei rufen.

– Puls tastbar ? (Handgelenk Leiste, nach Möglichkeit nicht am Hals (Blutdruckabfall durch

Karotissinusreflex)

Der Sinus caroticus ist eine Gefäßaufweitung am Anfangsteil der Arteria carotis interna , die

wichtige Rezeptoren für die Regulation des Blutdrucks enthält.

Eine zu starke Kompression und damit Druckerhöhung kann zur Folge haben das :

Die Herzfrequenz sinkt

Die Herzkraft und somit der Blutdruck abgesenkt wird

Die kardiale Erregbarkeit abnimmt

– Kontrolle der Atmung, ggf. Atemwege frei machen. ( Verrutschte Prothese, Essensreste, Tabletten ? )

– Atmung und Puls Patient aber nicht erweck bar ? Arzt Info BZ Messung usw.

– Keine Atmung kein Puls Tastbar und allein auf Station 30.000 anrufen schnellstmöglicher beginn mit den

Basismaßnahmen.

Nicht allein auf Station ? Alarm Klingeln und sofortiger beginn der Basismaßnahmen

– Keine Atmung Puls ja = Ambobeutel, keine Thoraxkompression

Schnappatmung muss als Zeichen eines Kreislaufstillstands gewertet werden.

Die Schnappatmung ist gekennzeichnet durch einzelne schnappende Atemzüge, zwischen denen

lange Pausen liegen.

– Kein Puls tastbar

Gibt es eine Ansage DNR DNI ? ( Do Not reanimate ; Do not intubate )

Bett auf Arbeitshöhe ( Der Patient hat nichts davon wenn der Ersthelfer nicht anständig arbeiten

kann, ganz im Gegenteil ) Patienten in eine gesicherte Position bringen. (Rückenlage, Bett flach

gestellt )

– Herzdruckmassage Kompression ca 5-7 cm und eine 100-120 er Frequenz. (3 Finger über dem Solaplexus)

– Die Thorax Kompression darf nicht länger als 10 Sec. Unterbrochen werden ( Atemspende, Pulskontrolle,

defibrilation, legen eines i.V. Zugangs)

Auch wenn der Arzt der versucht eine Braunüle zu legen länger braucht, dann hat er seine Tätigkeit

bis zum ende des nächsten Zykluses zu unterbrechen und nicht die Pflegekraft die für die Herzdruckmassage zuständig ist. ( Lasst ihn Motzen, das Leben des Patienten ist wichtiger als sein

Ego )

Ausnahme das Reanimationsteam ist anwesend, dann wird die Kontrolle und Koordination

automatisch an diese übergeben

– 30x Drücken 3x Beatmen, bei Erschöpfung rechtzeitiger Wechsel.

Grundsätzlich sagt man das ein Wechsel alle 2 Minuten Stattfinden sollte, wenn möglich

Immer in der Phase, in der mit Ambobeutel beatmet wird.

Vorher angekündigt damit der wechselnde Kollege sich in Position bringen kann.

Bereitstehende Kollegen achten mit auf den Kollegen der die Herzdruckmassage macht, denn dieser bemerkt seine eigene Erschöpfung oft nicht.

Diese hat aber zur Folge das zwangsläufig die Kompressionstiefe ab nimmt und die

Herzdruckmassage weniger effektiv wird.

Wechsel anbieten.

Häufige Komplikationen einer Herzdruckmassage sind Aspirationspneumonien

Abtrennung von Knochen Knorpelübergängen oder Rippenfrakturen lassen sich oft nicht vermeiden, dennoch ist ein Pneumothorax nach Reanimation eher selten, aber möglich.

Werden Kompressionsverfahren unterhalb des Sternums durchgeführt kann es zu Rissverletzungen der Leber führen, ebenso kann ein mit Luft überblähter Magen zu einer Magenruptur führen, beides sind eher selten auftretende Komplikationen.

Der erste Ersthelfer beginnt mit der Herzdruckmassage, deligiert weitere Tätigkeiten an die eintreffenden Helfer. Bei der Herzdruckmassage ist darauf zu achten das der Brustkorb immer komplett wieder zurückspringen kann, bevor er erneut komprimiert wird.

– Notfall Nummer anrufen

Angaben am Telefon :

Reanimation

Station

Zimmer Nummer

Erst auflegen, wenn die Verbindung von seiten des Reanimationsteams unterbrochen wurde

Freiräumen des Flurs, damit die auch durch kommen

Essenswagen leere Betten, oder anderer Misst hat auf dem Weg nichts zu suchen

Wenn möglich bleibt ein Kollege auf dem Flur stehen und weist dem Reanimationsteam den Weg.

Zeit ist leben und die darf nicht mit Suchen verschwendet werden.

– Behandelnden oder Diensthabenden Arzt informieren

– Notfallkoffer holen,

– Defi holen,

– Reanimationsbrett.

– Diagnosebogen mit den Hauptdiagnosen des Patienten ggf. für das Reanimationsteam wichtig

– alle nicht benötigten Personen aus dem Zimmer bitten

– Platz schaffen für das Reanimationsteam.

– Sichtschutz bei Mitpatienten, wenn möglich diesen aus dem Zimmer bitten.

– Kurze knappe Übergabe des Patienten ans Reanimationsteam.

Nur relevantes, das ihm vor 20 Jahren der Blinddarm entfernt wurde interessiert in diesem Moment

keinen 😉 Wenns gestern war ist es allerdings von Interesse 😉

– Es wird gedrückt und Beatmet bis das Reanimationsteam eintrifft und andere Anweisungen gibt, weiter Maßnahmen nach deren Anweisung.

Mindestens 1 Kollege bleibt immer im Hintergrund um ggf. benötigte Medikamente zu holen, Laufwege zu machen etc.

Der Ersthelfer der die Thoraxkompression macht hat bitte immer den Patienten im Blick, er könnte auch schon vor dem Eintreffen des Reanimationsteams zu Bewusstsein kommen 🙂

Beatmung mit einem Ambobeutel

Ganz wichtig ist es beim Beatmen den Bauch im Auge zu haben, damit ein Überblähen des Magens vermieden wird. Gefahr des Erbrechens, Aspirationsgefahr

Bei einer neutralen Kopfposition fällt beim Patienten die Zunge in den Rachen und verlegt so den Atemweg.

Aus diesem Grund wird der Kopf nach hinten überstreckt.

Dies sollte jedoch, um die Halswirbelsäule zu schonen an Kinn und Stirn geschehen, nicht durch einen Griff in den Nacken.

Kontrolle der Atemwege, ggf. Prothesen oder Fremdkörper entfernen, erbrochenes absaugen, damit es nicht bei der Beatmung in die Lunge gedrückt wird.

Ein Guedel – Tubus kann bei der Beatmung helfen

Nicht auf Krampf versuchen zwei Atemstöße in die Lunge zu bringen und die Thoraxkompression länger als 5-10 sec unterbrechen.

Im Zweifelsfall ist die Thoraxkompression wichtiger.

Maskenbeatmung nachdem der Ersthelfer bei der Thoraxkompression bis 30 gezählt hat :

Der Ambobeutel wird mit dem C Griff auf dem Gesicht des Patienten Fixiert, der Kopf wird leicht Überstreckt ( Freie Atemwege ) Ist dies nicht möglich Guedel – Tubus.

Daumen und Zeigefinger liegen auf der Beatmungsmaske und drücken diese auf den Mund des Patienten. Daumen und Zeigefinger Bilden ein C, daher der Name, die übrigen Finger drücken von unten das Kinn des Patienten an den Maskenwulst.

Wenn es Schwierig ist die Maske zu Fixieren kann auch ein Helfer mit beiden Händen den C Griff machen und ein zweiter Helfer bedient den Ambobeutel

 

Ausnahme ein Intubierter / Tracheotomierter Patient, hier wird Kontinuierlich komprimiert und Beatmet.

Es empfiehlt sich das einer der „untätigen“ Helfer einen Blick auf die Uhr wirft, wann die Reanimation begonnen hat, und wann der Patient evtl. das Bewusstsein wiedererlangt hat.

ROSC = Return of spontan chirculation

Dieser Text wurde 2023 geschrieben und baut auf die Leitlinien aus dem Jahr 2021 auf.

Die Leitlinien werden kontinuierlich erweitert und auch anhand wissenschaftlicher Forschung geändert.

Somit ist es unumgänglich sich jedes Jahr zu informieren, ob sich etwas geändert hat.

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