Sepsis / SIRS (Thx Roadreaper)

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Definition
Sepsis Entsteht durch pathogene Mikroorganismen, ihre toxische Stoffwechsel- und Zerfallsprodukte oder von Toxinen allgemein, die periodisch oder kontinuierlich von einem Herd in den Blutkreislauf gelangen der Infektionsherd als Ausgangspunkt Invasion pathogener Keime Bildung und Aktivierung von Mediatoren morphologische Destruktion von Zellmembranen und Zellstrukturen als Grundlage der Organschädigung MODS und MOF als Endpunkt des septischen Prozesses

SIRS
ist ein SIRS auf der Grundlage einer bakteriellen Infektion ein Infektionsort ist nachgewiesen und wird vermutet von diesem Infektionsort kommt es zu einer Streuung von Bakterien (Bakteriämie) oder dessen Toxinen die Bakteriämie ist in den meisten Fällen allerdings technisch nicht nachweisbar

schwere Sepsis
ist eine Sepsis mit Zeichen der Organdysfunktion
akute Enzephalopathie
eingeschränkte Vigilanz
Desorientiertheit
Unruhe Delirium
relative oder absolute Thrombozytopenie
Abfall der Thrombozyten um mehr als 30 % innerhalb von 24 Stunden oder Thrombozytenzahl 100 000/mm3
eine Thrombozytopenie durch akute Blutung oder immunologische Ursachen muss ausgeschlossen sein
arterielle Hypoxämie
eine manifeste Herz- oder Lungenerkrankung muss als Ursache der Hypoxämie ausgeschlossen sein
Niereninsuffzienz
metabolische Azidose
Laktatanstieg

septischer Schock
ist eine schwere Sepsis mit einer Hypotension trotz ausreichender Volumensubstitution über mindestens eine Stunde systolischer Blutdruckabfall

SIRS Definition
ist die allgemeine, generalisierte Reaktion des Körpers auf eine schwere Schädigung jeder Art durch Freisetzung von Mediatoren ausgelöste Aktivierung des Immunsystems mit überschießender systemischer Entzündungsreaktion
konsekutive Vasodilatation,
Hypovolämie und capillary-leak-syndrom

ist durch folgende Kriterien gekennzeichnet, davon mindestens 2
Fieber oder Hypothermie bestätigt durch eine rektale oder intravasale oder vesikale Messung
Tachykardie
Tachypnoe
Hyperventilation
Leukozytose oder Leukopenie oder 10 % unreife Neutrophile im Differentialblutbild

Diagnostik
Verlaufsparameter Temperatur (über Blasenkatheter)
Leukozytenzahl
C-reaktives Protein (CRP)

spezifische Laborparameter im Verlauf Interleukin-6 (IL-6)
Procalcitonin (PCT)
Tumornekrosefaktor-? (TNF-?) schwer zu messen, da sehr instabil

spezifische Diagnostik 
Blutkulturen bei Fieber Schüttelfrost
Leukozytose Linksverschiebung im DD-Blutbild durch möglichst frische Venenpunktion
mehrere Blutkulturen sinnvoll kein zeitliches Intervall
Mikrobiologie
Trachealsekret
Magensonde
Urin
ggf. Liquor
Wundsekrete

Radiologie 
Identifikation des Infektionsherdes durch CT (KM) MRT (KM)
Sono Rö-Th
Pleuraergüsse
Pneumonie

Therapie kausal 
Fokus-Sanierung entscheidend ist die radikale Sanierung des oder der Streuherde
antimikrobielle Therapie
Deeskalierungsstrategie nach dem Tarragona-Konzept
hämodynamische Stabilisierung Ziel die frühe, adäquate zelluläre O2-Versorgung
erweiterte hämodynamisches Monitoring bei hoher Vasopressor-Dosierung
volumetrische Stabilisierung
initiale hämodynamische Stabilisierung
zügige Volumensubstitution

ist unverzüglich anzustreben um dies zu erreichen sind sinnvoll
Volumensubstitution
Transfusion
Dobutamintherapie
fortführende hämodynamische Stabilisierung
Volumentherapie bei Hypotension
Vasopressor z. B. Noradrenalin bei eingeschränkten HZV
Dobutamin nicht empfohlen Dopamin

Airway Management und Beatmung
Ziel ist ein SpO2 von 90 % eher großzügige Indikation zur Beatmung noninvasiv oder invasiv je nach Situation des Patienten niedriges AZV
laut Empfehlung des ARDS NET permissive Hypercapnie Lagerungstherapie

Radio Regentrude